↑ Für alle, die lieber hören, statt lesen wollen.
👥 In Veränderungsprozessen, sei es auf individueller, Beziehungs-, Familien-, Team- oder Organisationsebene, können festgefahrene Muster und Dynamiken zu viel Ohnmacht und Schwere führen.
Im Rahmen verschiedenster Fort- und Ausbildungen, Projekten und Beratungen habe ich selbst immer wieder diese Erfahrung gemacht: Diese Prozesse gehen sehr tief und können langwierig und schwer sein. Ich habe mir für mich selbst und auch meine Klient*innen mehr Leichtigkeit und Freude gewünscht. Als langjährige Unternehmensberaterin kenne ich meine Kund*innen: Sie wollen auf den Punkt kommen. So, wie ich auch.
Wo bleibt da der Humor und die Leichtigkeit?
Kann das nicht auch schneller oder besser gehen?
Wie können wir schneller auf den “Punkt” kommen?
Und ja, all das ist möglich und ich erlebe bis heute mit meinen Klient*innen tiefe Prozesse bei denen Lachen und Tränen nah beieinander sind. Und das Feedback bestätigt: Gemeinsam sind wir sehr viel erfolgreicher, wenn Leichtigkeit und Zuversicht tragend sind, ganz egal in welcher Situation jemand gerade steckt.
In diesem Post gehe ich primär auf die erste Frage: “Wo bleibt da der Humor und die Leichtigkeit?” ein.
Doch was sagt die Forschung dazu?
📚 Die Forschung bestätigt: Humor und Leichtigkeit sind zentrale Elemente, die uns insbesondere in schwierigen Situationen dabei helfen können, die vorhandene Schwere umzuwandeln.
🪞 Für diesen Effekt sind maßgeblich unsere Spiegelneuronen verantwortlich. Vereinfacht gesagt, erzeugen wir ein Spiegelbild von dem, was wir sehen. Wieso? Weil unsere Spiegelneuronen immer feuern: Dann, wenn wir eine konkrete Handlung ausführen oder nachahmen und auch dann, wenn wir die Handlung nur beobachten. Es ist ein ganz natürlicher Teil des sozialen Lernens, den wir vor allem in unserer Kindheit anwenden, um uns in unserer Umgebung einzuordnen, Zugehörigkeit und Bindung zu erfahren.
📖 Daniel Kahneman hat hier in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ ein einprägsames Beispiel genannt: Junge Menschen, die sich für eine längere Zeit in einem Altenheim aufhielten, zeigten plötzlich dieselben verlangsamten Sprech- und Bewegungsmuster, wie ihre älteren Mitbewohner*innen.
🔄 Es sind natürliche, menschliche Anpassungsmechanismen. In vielen Fällen sind diese hilfreich, sie machen uns zu sozialen, empathischen Wesen. Auch wenn es merkwürdig klingt, kann unsere Empathie und das (unbewusste) Spiegeln unseres Umfeldes uns in Krisensituationen einen Strich durch die Rechnung machen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die eine tragende Rolle in der Leitung solcher (Veränderungs-) Prozesse haben. Also z.B. Führungskräfte, Berater, Coaches, Lehrer, Eltern.
💡 D.h. Gerade in schwierigen Situationen kann ein bewusster Einsatz von Humor und Leichtigkeit Türen öffnen, die ein unbewusstes „spiegeln“ oft verschlossen hält.
Reflexionsbeispiel:
In welchen Situationen erfahren Sie dieses Phänomen auf eine positive (Leichtigkeit) und auf eine eher negative (Schwere, Ohnmacht) Weise? Wo und wann führt dies einer negativen Verstärkung?
Wichtig zu verstehen ist, dass Leichtigkeit und Humor niemals ein Ersatz, sondern immer eine Ergänzung zu unserer Empathie ist. Es ist ein bewusster Umgang, der die Frage stellt: Ist das gerade dienlich oder nicht?
Und Eines habe ich in zahlreichen Coachings und Beratungen erlebt: Bei hartnäckigen oder krisenhaften Situationen ist der beste Spiegel Zuversicht.
🗣️ Ich stimme also meinem Ausbilder Dr. Michael Bohne vollkommen zu:
„Man kann Leichtigkeit, Zuversicht und Humor gar nicht ernst genug nehmen.“
Möchten Sie erfahren, wie so etwas in Coaching und Beratung gehen kann? Dann freue ich mich, Ihre Prozessbegleiterin zu sein.